Vereinbarkeit von Beruf und Familie als Chance für Neuenegg

Familie

Liebe Neueneggerinnen und Neuenegger

Das Leben und Arbeiten in unserer Gesellschaft verändert sich. Wer heute im Erwerbsleben steht, wuchs zu einer Zeit auf, als in vielen Familien nur ein Elternteil einer bezahlten Erwerbsarbeit nachging. In der Regel war es der Vater, der auswärts eine Vollzeitstelle hatte, während die Mutter sich um Haushalt und Kinder kümmerte. Die Familien konnten es sich leisten, mit nur einem Erwerbseinkommen auszukommen. Die Gesellschaft erwartete von den Müttern, dass sie eigene berufliche Ambitionen zurückstecken. Und gerade in einer Landgemeinde wie Neuenegg fehlte die Infrastruktur, um Kinder tagsüber auswärts betreuen zu lassen.

Heute ist das anders. Der wirtschaftliche Druck steigt. Viele Familien sind auf ein Erwerbseinkommen angewiesen, das über 100 Stellenprozenten liegt. Gleichzeitig sind Frauen und Männer top ausgebildet, und die Nachfrage nach Arbeitskräften verschärft sich aufgrund der anstehenden Pensionierung vieler Babyboomer. Die Schweiz tut also gut daran, wenn sie die Voraussetzungen schafft, dass sich Mütter und Väter zu gleichen Teilen am Erwerbs- und Familienleben beteiligen können.

Was bedeutet das konkret?

  • Es darf nicht sein, dass es sich aufgrund der Steuerbelastung nicht lohnt, wenn beide Eltern erwerbstätig sind. Kosten für die Fremdbetreuung von Kindern sollten voll abzugsfähig sein.
  • Für die Fremdbetreuung von Kindern muss es genügend Angebote geben, und diese sollten für alle bezahlbar sein. Die Vergabe von einkommensabhängigen Betreuungsgutscheinen an wirtschaftlich schwächere Familien, wie sie der Kanton Bern demnächst einführt, ist hierfür ein geeignetes Instrument.
  • Die Schulorganisation muss sicherstellen, dass sich die Eltern auf regelmässige und mit dem Berufsalltag vereinbare Betreuungszeiten verlassen können. Dies auch dann, wenn Lehrkräfte wegen Krankheit oder Weiterbildung ausfallen oder wenn es Spezialprogramme (Schulfest, Sporttage u. dgl.) gibt.
  • Die Unternehmen (vom KMU bis zum Grossbetrieb) sollten durch ihre interne Organisation wo immer möglich vermehrt Stellenpensen zwischen 60 und 80 Prozent für Männer und Frauen schaffen.

Was heisst das für Neuenegg?

Neuenegg ist als Agglomerationsgemeinde mit kurzen Distanzen und guter Verkehrsanbindung zu Bern und Freiburg ein attraktiver Wohnort. Im Wettbewerb um gute Steuerzahler wird es jedoch längerfristig nicht genügen, nur einen tiefen Steuersatz zu bieten. Die Qualität des Betreuungsangebots ist für junge Familien ein mindestens ebenso wichtiger Standortfaktor.

Mit Kita und Tagesschule erfüllt Neuenegg heute die Mindestanforderungen, die Zweiverdiener-Familien oder auch alleinerziehende Mütter und Väter von einer Gemeinde erwarten. In Zukunft wird dies aber nicht genügen. Nutzen wir beispielsweise die Chance, die sich bei der Sanierung des SKZ bietet, um baulich und räumlich die Voraussetzungen für eine offene Ganztagesschule zu schaffen.

Mit unserer liberalen Überzeugung unterstützen wir, dass sich jede Familie selbst das für sie passende Familien- und Berufsmodell wählen kann. Keine Form soll vom Staat explizit oder implizit bevorteilt werden. Die Gemeinde Neuenegg kann aber mit guten Angeboten zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf bewusst eine attraktive Wohngemeinde sein – mit positiven Auswirkungen auf Gesellschaftsstruktur, Gewerbe, Vereine und öffentliche Institutionen.

Helfen Sie mit, dieses Ziel zu erreichen!

Mit liberalen Grüssen
Ihre FDP.Die Liberalen Neuenegg

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